1.

Kunst unterliegt nicht politischen oder
gar marktwirtschaftlichen Mechanismen,
Kunst ist kunst-politisch und das
„Recht-Gut“ der Allgemeinheit.

Kunst gehört niemandem.

2.

Kunst ist weder Kapitalismus noch
Kommunismus oder „Freizeit Gestaltung“,
aber doch Utopie, die neue Utopien erfinden muss.
Konservatismuskonforme „Kunstprogressivität“ führt im besten Fall
zum Stillstand und zur Wiederholung.

Kunst stellt Fragen
und sucht nach Antworten.

3.

Kreativität und handwerkliches Talent
sind Architekten- und Designer-Prädikate,
die in der Kunst weder Ziel
noch Ergebnis sein können.

Kunst ist die pragmatische Fähigkeit.

4.

Kunst kann nicht die Erfindung von
„neuen“ Bildern bedeuten,
sondern von „wahren“.

Einbildung, Scharlatanerie und
marktfreundliche Kunst-Design-Verwischung
ergeben die Schaffung von immer größer
werdenden Entsorgungsproblemen.

Kunst ist „Kunstzensur“.

5.

Kunst entspricht nicht den Kriterienvorstellungen
eines jeden Menschen.

Vorausgesetzte Fähigkeit zur „Kunst-
Selbstzensur“ ist die Legitimation zur
Schaffung der Kunst oder Nicht-Kunst.

6.

Kunst ist als „Dessert“ unverdaulich und
nicht der „Genehmigung“ von Kunstvorstellungen
der Boutiquegesellschaft und des „Kunstfunktionärs“ verpflichtet.

Kunst muss „stinken“, sonst ist sie Design.

7.

Kunst ist ein biologischer Katalysator des Menschen.
Als solcher darf und muss sie selbst gesellschaftliche
Tabus analysieren und definieren.
Kunst ist die visuelle Verlängerung der Philosophie
– Philosophie ist die Kunst des Denkens.

Kunst kommt von Denken, und nicht von Können.

8.

Die Idee steht vor der Ausführung.

Die Ausführung ist die „Transportmethode“,
um die Wahrnehmung zu notieren
und nicht das Ziel oder Ergebnis der Kunst.

Kunst ist die Idee des Wahrnehmens.

9.

Kunst ist, unabhängig ob sie auf herkömmlichen
Tafeln oder in Badewannen „notiert“ wird,
viel zu komplex, um mit „erweiterten“ Begriffen wie
„sozial“ und „jeder Mensch ist ein Künstler“, verkürzt zu werden.

Kunst war, ist und bleibt auch nach dem Notierer Beuys, ein aus sozialer Gegenwart entstandener Wahrnehmungsprozess.

10.

Kunst ist nicht „Konstruktivismus“, „Realismus“,
„Futurismus“, „Surrealismus“, „Dadaismus“,
„Impressionismus“, „Expressionismus“, etc.

Korsetts dieser Art sind Kunst hemmende
Schablonen, in denen sich Missverständnisse
verstecken lassen.

Kunst ist eine nach eigenen Gesetzen
lebende Wahrnehmungswirklichkeit,
unabhängig von der Art der Ausführung.

11.

Kunst ist nicht „informell“.

Die Politik der Gesellschaft, die der
Kunst Intellektualität abspricht und sie als
Volksunterhaltung versteht, irrt.
Exhibitionistisches Gehabe der Pseudo-Kunst
fügt sich in die Kunstvorstellungen der
administrativ geführten Gesellschaft ein.

Die Kunst setzt nicht Einbildung voraus.

Kunst ist kunstformell.

12.

Kunst ist nicht „unbeteiligt“.

Die Welt verändert nicht die Kunst, die Kunst
verändert die Welt.

Kunst ist Stellung nehmen,
Position beziehen,

13.

Eine von der Administration zu
„Gesellschaftsbedürfnissen“, instrumentalisierte
Kunst ist auch bei einer vergleichbaren
Ideologie nicht „richtig“. Nur die unverfälschte
Autonomie der Kunst ermöglicht die Kunst.

Kunst ist unverfügbar.

14.

Durch die Amerikanisierung europäischer
Denk- und Handelsweise wird nicht nur
die Kultur banalisiert, sondern auch die
Interessenmentalität instrumentalisiert.

Der Amerikanismus ist ein mentaler Ort.

Kunst kann die Welt verändern.

Kunst ist Methode.

15.

Die Bewahrung der Kunst ist nur
urch die Bewahrung des Individualismus
möglich und nicht durch das
einheitliche Denken.

16.

Wer die „Kunst“ nicht will,
muss die Kunst schaffen.

17.

Die Kunst muss frei sein und mit allen
Mitteln verteidigt werden.

18.

Kunst muss sich gegen die Diktatur des
Funktionalismus, die zur kulturellen
Verödung führt, erheben.

Kunst ist keine Dienstleistung.

19.

Kunst muss nach der Wahrheit der Gegenwart
forschen, die Scharlatanerie und Irritation
„leichter Muse“, müssen aufgeklärt werden.

Die Wahrheit liegt nicht
zwischen den Dingen.

20.

Die Kunst ist nicht „abstrakt“. Die größten
Verbrechen der Menschheit werden unter
der Abstraktion der Grundlagen begangen.

21.

Kunst ist umfassend, direkt
und nicht manipulant.

Die Abstraktion ist leerer Ästhetizismus,
ein aus nicht vorhandenen Fähigkeiten
entstandener Vorwand zur Manipulation
der Wahrheit.

22.

Die Kunst ist der Mensch selbst.
Alternativen zur Kunst gibt es nicht.

23.

Die falschen „Kunstbilder“
sind niemandem dienlich.

24.

Der Begriff Kunst ist nicht
zu missbrauchen.

25.

Der Begriff Kunst muss respektiert
und geschützt werden.

26.

Kunst ist die entscheidende Fähigkeit im
Kultivierungsprozess des Menschen.

27.

Die Kunst ist eine Großmacht,
die nicht tötet.

28.

Die Kunst muss der Kunst „nutzen“,
um Kunst sein zu können.

29.

Begriffe wie: „Qualität“ und „Quantität“
sind industrieller und marktwirtschaftlicher
Herkunft und für die Kunst nicht relevant.
Die Fähigkeit der Kompetenz zur künstlerischen
Wahrnehmung ist entscheidend für die Werte-Legitimation
der Kunst oder Nicht-Kunst.

30.

Kunst kann nur durch die Kunst
entrümpelt werden.

Kunst muss putschen.